Es gibt viele Dinge, die einen Einfluss darauf haben, ob eine Website, ein Produkt, ein Logo oder ein Flyer gut aussehen. Ein Designer kann mit verschiedenen Schriftarten spielen oder Bilder einbauen, die alle Aufmerksamkeit auf sich lenken. Doch kaum etwas hat so viel Einfluss auf die Wirkung eines Designs wie die Farbwahl. Mit den richtigen Farben werden Designs erst zum Leben erweckt. Und die Farbe ist nicht nur eine Frage der Optik. Denn Farben beeinflussen Emotionen, Reaktionen und Haltungen des Betrachters. Wie also können Designer die Welt der Farben gezielt zum Einsatz bringen?

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Mit den richtigen Farben werden Designs erst zum Leben erweckt. Bild: © Shutterstock

So beeinflussen Farben unser Verhalten

Wir verbinden mit verschiedenen Farben nicht nur unterschiedliche Bedeutungen. Die Farbpsychologie sagt, dass Farben so mächtig sind, dass sie unser Denken und unsere Reaktionen beeinflussen können. Tatsächlich ist auch ein Großteil der Kaufentscheidungen von visuellen Faktoren beeinflusst. Dabei entscheidet in erster Linie die Farbe, ob und wie gut ein Produkt ankommt und welchen ersten Eindruck ein Unternehmen hinterlässt. Bei der Erstellung eines Corporate Designs spielt daher die Farbwahl eine wichtige Rolle. Vor allem die Farbwahl für das Logo erstellen mit Widererkennungswert, ist bei der Ausarbeitung des Corporate Designs entscheidend.

Die Frage ist also, wie die Farbpsychologie von Unternehmen angewendet werden kann, um die Markenkommunikation positiv zu beeinflussen. Das Wissen über die Farbwirkung sollte aktiv in die Planung einer Strategie einbezogen werden.

 

Farbpsychologie als Teil der Verhaltenspsychologie

Übrigens: Die Farbpsychologie ist ein Teilgebiet der Verhaltenspsychologie. Im Rahmen der Farbpsychologie wird untersucht, wie unterschiedliche Farben auf unser menschliches Verhalten wirken. Dabei konzentriert sich die Farbpsychologie auf die mit den Farben verbundenen Emotionen, Werte und Einstellungen.

 

Die einzelnen Farben und ihre Wirkung

Rot: Es gibt einen guten Grund dafür, dass die meisten Verkaufsschilder und Bestellbuttons in einem kräftigen Rot gehalten sind. Rot ist die Signalfarbe schlechthin. Sie vermittelt ein Gefühl von Dringlichkeit. Rot erregt Aufmerksamkeit und lässt unser Herz nicht nur schneller schlagen, wenn mittels Rot ein großer Rabatt angekündigt wird. So vermag die Farbe Rot auch im Firmenlogo Kunden aufmerksam zu machen. Mit einem roten Firmenlogo steht ein Unternehmen für Leidenschaft und Mut. Und so ist Rot nicht umsonst die am zweithäufigsten verwendete Markenfarbe direkt nach Blau.

Blau: Dabei scheint Blau ein regelrechter Gegenpol zu Rot zu sein. Denn im Allgemeinen wird es mit Ruhe und Gelassenheit assoziiert. Blau steht für Stabilität, Sicherheit, Klugheit und Vertrauen. Die Farbe Blau soll sogar eine blutdruck- und herzfrequenzsenkende Wirkung haben. Unternehmen, für deren gutes Image Seriosität eine entscheidende Rolle spielt, wählen daher gerne Blau als Markenfarbe.

Gelb: Neben Rot und Blau ist Gelb die dritte Grundfarbe im Bunde. Aus diesen drei Farben lassen sich alle anderen Farben mischen. Und auch Gelb ist eine beliebte Farbe für Logos und Co. Denn sie steht für Leichtigkeit, für Fröhlichkeit und Optimismus. Und es heißt, der Anblick von Gelb ließe uns sogar etwas jünger fühlen. Es wird jedoch empfohlen, Gelb nicht übermäßig einzusetzen, damit es nicht zu überwältigend wirkt.

Grau: „Darf ich ihnen ein frisches Steingrau vorschlagen?“ Diese Empfehlung macht in Loriots Film Ödipussi Stoffhändler Paul Winkelmann einem müden Rentnerpaar bei der Zusammenarbeit mit der Diplom-Psychologin Margarethe Tietze. Letztere ist von der Empfehlung wenig begeistert, wollte sie doch mehr Schwung in das Leben des Paares bringen. Tatsächlich ist die Farbe Grau jedoch besser als ihr Ruf. Denn sie steht für Neutralität und Seriosität – was für viele Unternehmen und Organisationen ein wichtiger Wert ist. Zudem kann man mit Grau eine ausgleichende und beruhigende Wirkung erzielen und ähnlich wie Schwarz strahlt es eine gewisse Eleganz aus.

Grün: Immer häufiger sehen wir die Farbe Grün als Markenfarbe. Dies mag nicht zuletzt der Tatsache geschuldet sein, dass Nachhaltigkeit und Natürlichkeit für immer mehr Verbraucher eine immer wichtigere Rolle bei der Wahl eines Produkts spielt. Und kaum eine Farbe steht für uns so sehr für Natur und Naturverbundenheit wie die Farbe Grün. Doch auch mit Gesundheit wird Grün in Verbindung gebracht. Grün vermittelt uns Ruhe, Frieden und Entspannung und bewirkt ein Gefühl der Harmonie und Ausgeglichenheit. Dies alles macht Grün zu einer beliebten Markenfarbe in Wissenschaft, Technik, Medizin, Nachhaltigkeit und im Bereich Human Resources.

Orange: Orange finden wir als Markenfarbe häufig in der Unterhaltungsbranche, in der Lebensmittelindustrie und auch im Bereich Technologie. Denn Orange steht für Begeisterung, Optimismus und Spaß und strahlt dabei dennoch viel Wärme aus. Neben Rot ist Orange zudem geeignet, um starke CTAs auf Websites zu kreieren.

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Lila symbolisiert Luxus und Opulenz und wird mit Weisheit, Erfolg und Respekt in Verbindung gebracht. Bild: © Shutterstock

Lila: Edel und königlich wirkt diese Farbe. Sie symbolisiert Luxus und Opulenz und wird mit Weisheit, Erfolg und Respekt in Verbindung gebracht. Darüber hinaus soll Lila die Kreativität fördern, indem es die Problemlösungsbereiche im Gehirn stimuliert. Lila wird gerne für Beauty- und Pflegeprodukte eingesetzt – vor allem im Bereich Anti-Aging. Aber auch Unternehmen, die mit Spiritualität oder Heilung in Verbindung gebracht werden möchten, nutzen Lila.

Schwarz: Die Farbe Schwarz ist absolut zeitlos und vermittelt ein Gefühl der Kultiviertheit. Schwarz ist eine starke Farbe mit einer gewissen Eleganz, kann aber auch Nervosität fördern. Gepaart mit weißer Schrift, wirkt Schwarz minimalistisch. Es wird gerne für Luxusprodukte, in der Mode und in der Marketingbranche eingesetzt.

Weiß: Schlicht und unberührt – in unserer Kultur wird Weiß zudem mit Unschuld und Reinheit assoziiert. Wir verbinden es mit dem medizinischen Bereich und dem Gesundheitswesen, mit der Kleidung von Ärzten und Pflegekräften, aber auch mit Brautkleidern und Hochzeiten. Im Design wird Weiß meist zur Akzentuierung gemeinsam mit anderen Farben zum Einsatz gebracht.

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Farbpsychologie konzentriert sich auf die mit den Farben verbundenen Emotionen, Werte und Einstellungen. Bild: © Shutterstock

Ein Farbschema wählen

Ein Logo oder auch ganzes Markendesign besteht meist aus mehr als einer Farbe. In der Regel gibt eine Hauptfarbe den Ton an und an dieser richtet sich ein ganzes Farbschema aus. Dabei können komplementäre Farben für einen starken Kontrast, monochromatische oder analoge Farbschemata für eine harmonische Wirkung verwendet werden. Darüber hinaus gibt es das sogenannte triadische Farbschema, das auf drei Farben setzt, die auf dem Farbkreis gleichmäßig verteilt sind. Dieses Schema ist beliebt, weil eine Farbe als Hintergrund und zwei Farben zur Hervorhebung von Inhalten verwendet werden können.

Warme Farben finden in Designs Verwendung, die für Leidenschaft, Glück und Energie stehen sollen. Kalte Farben kommen für Designs zum Einsatz, die Ruhe, Vertrauen und Professionalität ausstrahlen sollen.

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Der Grafik- und Webdesigner Moritz Dunkel spielt seit über 15 Jahren unter DNKL.DSGN den Business-Designer mit Talent und Hingabe – Medien-übergreifend und ergebnisorientiert. Er wird immer dann gerufen, wenn es um den optischen Auftritt eines Unternehmens geht. Von Logodesign über Corporate Design bis zum Webauftritt.