Website aus dem „Baukasten“ oder professionelles Design?

Eine Website erstellen, ganz ohne Programmierkenntnisse oder hohe Kosten – einfach nach dem Baukastenprinzip. Das ist fast zu schön, um wahr zu sein. Dennoch gibt es inzwischen mehrere große Anbieter auf dem Markt, die genau das versprechen. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen wirkt das Angebot verlockend, denn die haben oftmals wenig Zeit und Ressourcen zur Verfügung. Doch kann ein solches System tatsächlich mit einer professionell designten Website mithalten?


Was macht ein Baukasten-System aus?

Um ein Baukasten-System zu bedienen, benötigt man in der Regel keine Kenntnisse in Programmiersprachen wie HTML oder CSS. Dennoch machen die Ergebnisse durchaus einen professionellen und ästhetisch anspruchsvollen Eindruck. Auf den ersten Blick scheint das also ein vorteilhaftes Angebot zu sein. Aber das Problem ist: Solche Systeme stoßen schnell an ihre Grenzen. Sie bieten zwar in der Regel zahlreiche Vorlagen zur Auswahl, die durchaus eine elegante Optik aufweisen. Aber individuelle Anpassungen sind nur in begrenztem Maße möglich. Und ein entscheidender Nachteil ist, dass eine umfassende Suchmaschinenoptimierung kaum realisierbar ist.


Für wen lohnt sich eine Baukasten-Site?

Viele Baukasten-Systeme sind webbasiert, zum Beispiel Wix oder Jimdo. Die Zielgruppe dieser Anbieter sind mittelständische Unternehmer, Kreative und Privatpersonen. Der Nutzer legt sich ein Benutzerkonto an und richtet seine Website online ein. Die Bearbeitung des Webdesigns findet vollständig im Browser statt. Es ist daher nicht notwendig, eine zusätzliche Software zu installieren. Die Pflege ist sogar mit Mobilgeräten möglich, da die Oberfläche des Editors sehr einfach zu handhaben ist. In der Basis-Version ist die Nutzung meist kostenlos. Möchte der Nutzer aber weitere Funktionen nutzen, muss er in einen kostenpflichtigen Vertrag investieren.

Der Anbieter stellt nicht nur den Webspace bereit, sondern auch eine Domain oder Subdomain. Das Handling gestaltet sich einfach und schnell. Ein Nachteil ist allerdings, dass die Site auf dem Server des Anbieters läuft, nicht auf dem des Unternehmens. Das bedeutet, dass der Seitenbetreiber vergleichsweise abhängig ist. Ein Anbieterwechsel kann sich schwierig gestalten. Baukasten-Websites sind daher vor allem für kleine Unternehmen und Privatpersonen geeignet, die über ein geringes Budget verfügen. Aber für mittlere und größere Unternehmen überwiegen eher die Nachteile.


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Eigene Website mit Content-Management-System

Auch die Eigenentwicklung einer Site ist heute nicht mehr so kompliziert wie noch vor Jahren. Man muss nicht mehr in Lage sein, von Hand einen Code in HTML, PHP oder CSS im Text-Editor schreiben zu können. Die meisten Seiten arbeiten heute mit professionellen Content-Management-Systemen (CMS) wie zum Beispiel WordPress, Joomla, Drupal oder Typo3. Auch bei einem CMS muss der User nicht selbständig für Design und technische Umsetzung sorgen. Stattdessen gibt er die Inhalte in einen benutzerfreundlichen Editor ein. Der wird im Browser aufgerufen und funktioniert nach dem Prinzip „What you see is what you get“ (WYSIWYG).

Wenn mehrere Benutzer mit dem System arbeiten, können individuelle Zugangsrechte zugewiesen werden. Weniger erfahrene Mitarbeiter können dann als Autoren Content erstellen und pflegen. Aber nur erfahrene Mitarbeiter sollten als Administrationen Veränderungen an den Einstellungen vornehmen dürfen. Wichtig sind auch Datenimporte, damit lassen sich Datenbestände aus externen Quellen schnell in die eigene Website integrieren. Selbstverständlich müssen die entsprechenden Daten einheitlich formatiert sein und gepflegt werden, wenn man diese Methode effektiv nutzen möchte.


Die Einrichtung auf dem Server

Allerdings muss das System zuerst auf einem Server eingerichtet werden. Die meisten Systeme basieren auf einem PHP-MySQL-System, teilweise wird auch eine SQLite-Datenbank verwendet. Einige Internet-Provider bieten die Installation von Content-Management-Systemen auf ihren Servern im Rahmen des Supports an. Wer Webspace bei einem entsprechenden Anbieter mietet, kann dort womöglich auf ein bestehendes CMS zugreifen. Unabhängig davon, wie die Website konkret erstellt wird – auf folgende Aspekte sollte man unbedingt achten:

  • Professionelles Erscheinungsbild
  • Responsives Design
  • Günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Geringer Aufwand für Updates
  • Nachträgliche Anpassungen unschwer durchführbar

Mit Webdesign allein ist es nicht getan

Wenn eine Website in Eigenregie entwickelt wird, sind der Anpassung und Erweiterung so gut wie keine Grenzen gesetzt. Wer jedoch ökonomische Ziele verfolgt, muss auch Anforderungen wie Usability und Benutzerführung beachten. Nicht zuletzt bestimmen Marketing, Corporate Design und natürlich die Suchmaschinenoptimierung die Erfolgschancen. Wer über grundlegende Fähigkeiten in diesen Bereichen verfügt, kann sich an einer Eigenentwicklung versuchen. Ganz ohne fachliche Kenntnisse ist das in der Praxis jedoch nicht umsetzbar. Das Problem: Eine unprofessionelle Umsetzung kann sogar schädlich sein und Folgekosten verursachen. Deshalb lohnt es sich, Experten hinzuzuziehen.


Professionelles Webdesign ist heute eine Teamleistung

Die Website-Erstellung umfasst mehrere Spezialbereiche, deshalb setzen Online-Marketing-Agenturen heute in der Regel ein ganzes Team von Spezialisten für ein Projekt ein. Ein Programmierer zum Beispiel kann Anpassungen im Code vornehmen. So lassen sich Content-Management-Systeme individualisieren und ergänzen. Grafiker entwickeln verschiedene Design-Elemente passend zum Corporate Design, was den Wiedererkennungswert erhöht. Eine Redaktion aus Video-Editoren sowie Textern und anderen Spezialisten produziert spannende Inhalte für die Zielgruppe. Und nicht zuletzt sorgen SEO-Experten dafür, dass die Website überhaupt mit der Suchmaschine gefunden wird.

Je nach Anforderung muss jeder Betreiber selbst entscheiden, ob ein Baukasten-System, eine Eigenentwicklung oder eine Agentur die beste Lösung für seine individuellen Ansprüche liefern kann. Man sollte grundsätzlich nicht am falschen Ende sparen. Die fertige Site wird schließlich vielen Besuchern einen ersten Eindruck von ihrem Betreiber vermitteln. Deshalb sollte ein optimales Ergebnis das Ziel sein.

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Fachbeitrag von Dennis Lai.

Dennis Lai von der Drela GmbH aus Frankfurt entwickelt seit der Jahrtausendwende Webseiten und berät Unternehmen zusätzlich seit 2008 im Onlinemarketing. 

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